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Eröffnung der Franz–Erhard–Walther–Ausstellung
(Fuldaer Zeitung, 16. November 2009)

 
FULDA „Die große Zahl der Anwesenden sagt mehr als tausend Worte.“


Ob Gerhard Möller, Oberbürgermeister der Stadt Fulda, überrascht war, weil die Kapelle des Fuldaer Vonderau Museums völlig überfüllt war und eilig Klappstühle herbeigeschafft werden mussten? Oder hätte man damit rechnen können, dass die Eröffnung der Ausstellung von Franz Erhard Walther am Samstagnachmittag sehr viel Publikum anzog? Immerhin handelt es sich bei „Sternenstaub“ um etwas Besonderes: Erstmals sind alle 524 Originalblätter von Walthers „Gezeichnetem Roman“ zu sehen. Was Wunder also, dass weit mehr als „nur“ Familie, Freunde und Weggefährten des in Fulda geborenen Künstlers den Weg in das Obergeschoss des Museums fanden, wo die Arbeiten hängen.



Möller hob in seiner Rede die „Einmaligkeit dieser Ausstellung“ hervor, zu deren Eröffnung er zahlreiche Ehrengäste begrüßen konnte; darunter auch Helmut Ritter und Martina Mosebach Ritter, die „Sternenstaub“ in ihrem Klagenfurter Verlag als Künstlerbuch herausgebracht haben. Der OB freute sich über den „besonders gestalteten Ausstellungsraum“, in dem man die Entwicklung Walthers hin zum „herausragenden, international anerkannten Klassiker der Moderne“ nun anhand der Parallelität von Text und Bild nachvollziehen könne. Darüber, dass dies in der Barockstadt möglich sei, zeigte er sich „voller Stolz und Dankbarkeit als Stadt und Region“.



Die Frage, wie er abseits großer Kunstzentren seinen Werkbegriff habe finden können, stellte Franz Erhard Walther anschließend in seiner Einführung. „Sternenstaub“ sei „keine fortlaufende Geschichte, aber eine solche hält das Leben ja auch nicht bereit“. Vielmehr seien es Stationen zwischen den Jahren 1942 und 1973. In letzterem wurden die Grundlagen der internationalen Rezeption seines Werkes gelegt. „Was dann folgte, müsste anders erzählt werden“. Anlass zu dem großen Projekt war für ihn die Überlegung, wie er als junger Mensch seine „Ahnung von der Welt der Kunst“ habe gewinnen können. Erinnerungen an verwitterte Zirkusplakate, die Begegnung mit Bildern von Lucio Fontana auf der zweiten Documenta in Kassel, die sich außerhalb tradierter Kunstformen bewegten – „da versagten die Begriffe“ –, die ersten Experimente mit Objekt und Handlung, sein Weg von Fulda über Frankfurt, Düsseldorf und New York nach Hamburg: „All das werden Sie auf den Blättern finden“, sagte Walther. Und fügte hinzu: „Es ist keine Fiktion. Die Wirklichkeit war phantastisch genug.“



Als phantastisch pries auch Verlegerin Martina Mosebach Ritter das Projekt „Sternenstaub“. Sie dankte für die Unterstützung unter anderem durch die Galerie 21, die es ermöglichte, die Buchausgabe zum Vorzugspreis von 65 Euro anbieten zu können. Ausstellung und Prachtband nannte sie eine „Einführung in das Werk Franz Erhard Walthers, wie sie schöner nicht sein kann“. Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnung von Viktor Seifert am Piano.



Von Anke Zimmer